
Étienne François: Sigmaringen, ein deutsch-französischer Erinnerungsort?!
Muss wegen Krankheit des Referenten leider ausfallen!
Vortrag von Étienne François und Gespräch mit Clemens Klünemann
Sigmaringen ist seit Amalie Zephyrine von Hohenzollern-Sigmaringen (1760-1841) und ihrem Enkel Leopold von Hohenzollern (1835-1905) ein besonderer Ort der deutsch-französischen Geschichte. Bedeutsam wurde jedoch vor allem die Tatsache, dass nach der Befreiung von Paris am 25. August 1944 die Vichy-Regierung per Befehl nach Sigmaringen verlegt wurde. Die Stadt wuchs in dieser Zeit um ein Drittel der Bevölkerung an, weil französische Zivilisten ebenfalls nach Sigmaringen kamen. Beim Einmarsch der Franzosen (Alliierten) im April 1945 flohen sie wieder. Sigmaringen wurde Teil der französischen Besatzungszone. Für beide Länder könnte die Zeit der Vichy-Regierung in dieser Stadt eine Art Erinnerungsort („lieu de mémoire"), wie ihn Pierre Nora geprägt hat, werden.
Étienne François, emeritierter Professor für Geschichtswissenschaft an der Sorbonne sowie der Freien Universität Berlin, hat sich als Verfasser (mit Hagen Schulze) des dreibändigen Werks „Die deutschen Erinnerungsorte" einen Namen gemacht. Er wird in seinem Vortrag auf die Möglichkeiten und Schwierigkeiten einer deutsch-französischen Erinnerung der gemeinsamen Geschichte eingehen und im Gespräch mit Clemens Klünemann (Professor am Institut für Kulturmanagement der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und Verfasser von „Sigmaringen, eine andere deutsch-französische Geschichte) die konkrete Bedeutung Sigmaringens als deutsch-französischer Erinnerungsort thematisieren.
Eintritt: 8 €